Es schneit in Berlin. Das ist eine absolute Seltenheit, denn ich kann mich kaum mehr daran erinnern, wann in meiner Heimatstadt so unglaublich viel Schnee lag.
Die Menschen machen fröhlich ihre Spaziergänge im verschneiten Wald. Sie kaufen Schlittschuhe auf Ebay Kleinanzeigen, in der Hoffnung, dass doch schnell die Kanäle, Flüsse und kleinen Seen zufrieren. Eltern ziehen ihre fröhlich kichernden Kinder auf Schlitten hinter sich her. (Ich hätte nicht gedacht, dass überhaupt so viele Eltern einen Schlitten im Keller haben. Aber vielleicht ist das auch einer der Dinge, die auf Ebay Kleinanzeigen gerade der letzte Schrei sind.)
Ich finde es schön, dass sich so viele Menschen an der weißen Pracht erfreuen und auch ich empfinde eine kleine Freude in mir. Aber nicht für mich, denn ich mag den Winter nicht. Egal ob mit Schnee oder ohne. Ich mag ihn einfach nicht.
Das einzige was mir Freude bringt, ist, dass ich mir vorstelle, wie die Welt sich erholt. Wie sie tief durchatmet und endlich wieder ein bisschen mehr ins Gleichgewicht kommt. Wie sie versucht, sich von all dem Stress der letzten Jahre, sogar Jahrzehnte zu erholen. Sie versucht sich von UNS zu erholen, zu regenerieren.
Macht sie gerade vielleicht eine Art Detox? Den Detox Anfang des Jahres, der unter Bloggern und jedem gesundheitsbewussten Menschen so populär geworden ist? Eine Art Saftkur also?
Bei dem Gedanken muss ich scmunzeln und auf einmal vergesse ich für einen Moment, dass ich den Winter doch eigentlich richtig scheiße finde. Denn ich gönne es der Welt. Ich würde sie auch anfeuern und zurufen: „Hey, lass dich mal noch ein bisschen mehr gehen. Lass alles raus!“
Wenn da nicht mein Winterblues wäre, der mir meinen Antrieb nimmt. Mich traurig macht. Ich mag den Winter einfach nicht.
Und während ich so aus dem Fenster auf die weiße Schneedecke schaue, habe ich für mich realisiert: Ich sage Tschüss zum eisigen Winter. Machs gut. Auf nimmer wiedersehen. Denn die kalten Monate im nächsten Jahr verbringe ich auf jeden Fall an einem sonnigen Ort.
Alles Liebe,
Dana